Ein auf Grund Feiertages verlängertes Wochenende steht an. Was kann man tun. Zielsetzung. Gutes Essen. So ca. eine Stunde anreise. Möglichst kurze Wege vom Flugplatz zur Stadt und ein bisschen mediterranes Lebensgefühl. Erst einmal Treffen am Donnerstag in der Pizzeria in Herzogenaurach. Erste Planänderung ein Teilnehmer des Wochendes nüchtert noch vom wilden Vorabend aus. Abflug entsprechend erst am Freitag und nicht schon am Donnerstag. Also erst einmal am Platz rumhängen, über Flugzeuge quatschen und mögliche Ziele anschauen. Katwoice? Schön, aber zu wenig mediterran. Portoroz. Eher etwas weit. Kanalinseln und Ilé d’Yeu. Auch eher weit. Also mal wieder Nancy.

Am Donnerstag Abend dann noch hin. Unspekakulärer Flug. Von Herzog nach Nancy gibt es in Deutschland praktisch keine relevanten Lufträume und mit der Mooney ist das in 1:15 erledigt. In Frankreich gab es, wie eigentlich fast immer, großzügig directs durch die Luftraum-Barriere, man könnte es ja fast „Maginot-Linie“ nennen, so dass es dort wie eigentlich immer kein Problem gab. In Nancy-Essey gerade noch angekommen, als der Turm besetzt war und wie üblich sind die Plätze in Frankreich top ausgestattet (super Infrastruktur, lange Pisten, viel Asphalt, problemloses Parken). Das schwierigste war die Abholung mit dem Taxi, denn wir waren auf dem Gelände eingeschlossen worden und das elektrische Tor öffnet nur, wenn ein Auto davonstehlt. Fußgänger werden von der Schranke geflissentlich ignoriert. Und der Zaun um den Platz ist verdammt hoch und auch – soweit wir dies beurteilen können – „dicht“. Irgendwann musste aber auch mal ein Franzose raus und schwups konnten wir mit durchschlüpfen.

Nancy ist eine vor allem kulturell geprägte Stadt. Kunst und Kultur sind omnipräsent und der Zar spielt bei allem eine große Rolle. Nun sind wir nicht unbedingt Kulturfetischisten, aber Nancy bot dabei auch ein anderes Highlight. In der Stadt befindet sich einen tolle „Markthalle“ in der man umfassend einkaufen und auch essen kann. Und mon dieux. Wenn die Franzosen etwas (besonders gut) können, dan Käse. Bestellt man eine regionale Käseplatte so bekommt man mit etwas Glück einen Käse mit Senfkruste. Nimmt man die große nicht regionale Käseplatte, so gibt es einen wunderbaren Käse mit Walnuss. Ein Glas Rotwein dazu und das Leben ist schön. Die Wartezeit auf die ausgenüchterten Nachzöglinge lässt sich damit ebenfalls gut verkürzen.

Käse macht dick und irgendwann hat man alles durchprobiert. Also beschlossen wir am Sonntag früh uns wieder in Richtung teutonische Heimat aufzumachen und was liegt insoweit wunderbar auf dem Weg? Der Mannheim-City Airport (EDFM). Und was gibt es in Mannheim? Sonntags ein hervorragendes Brunch. Wer dort noch nicht war, sollte da mal hin. Essen bis zum Umfallen. Schöne Sitzmöglichkeiten im Park. Ein toller Flughafen mit super Service. Ein Stückchen französische Lebensqualität mitten in Deutschland und ein toller Ausklang des Wochenendes. Zurück nach Neustadt Aisch (EDQN) war es dann nur noch ein Katzensprung.

Kultuliebhabern und Käse-Fetischisten kann Nancy wärmstens ans Herz gelegt werden. Wer Aktion mit Kindern sucht, ist in anderen Städten wahrscheinlich besser aufgehoben. Zum Brunchen nach Mannheim geht aber immer.