Unter Piloten als das Ausflugsziel schlechthin bekannt liegt die kleine Insel ca. 7 km vor der toskanischen Küste südlich von Livorno und ist eine der 7 Tyrrhenischen Inseln.
Elba bietet sich besonders aufgrund seines mediterranen Klimas trotz seiner nördlichen Lage an. Mit einer 172er Cessna benötigt man von Süddeutschland aus knapp 3 h.
Aus dem südlichen Bayern kommend wählt man zum Überqueren der Alpen entweder Reschenpass, Timmelsjoch oder den Brenner. Die Überquerung bereitet keine größeren Schwierigkeiten, selbst das Timmelsjoch ist mit seinen 2500 m nicht wirklich hoch. Das Etschtal ab Meran bietet eines der optischen Highlights.
Als Tankstopp oder zum Mittagessen bieten sich Bozen oder Trient. In Trient kann das Flughafenrestaurant mit seinen warmen Sandwichkreationen sehr empfohlen werden.
Verlässt man das Etschtal liegt der Gardasee auf der rechten Seite wobei man je nach Höhe nur den südlichen Teil sieht. Nach durchfliegen der Poebene gilt es noch den Apennin zu überqueren. FL65 – FL70 wird hierzu mindestens benötigt, falls man direct fliegen möchte.
Wenn man keine Angst vor den italienischen Radarlotsen hat, kann man meistens auf der Flugfläche weiterfliegen und passiert Pisa und Lucca mit seinen internationalen Verkehrsflughäfen östlich. Wenn man vernünftig mit der Höhe haushaltet kann man Elba so hoch anfliegen, dass nicht mal Schwimmwesten benötigt werden.
Ist die Südbahn in Betrieb überfliegt man Portoferraio und hangelt sich an der Südküste nach Marina di Campo. Der Anflug erfolgt spektakulär tief über die winkenden Badegäste.
Die Abstellpositionen befinden sich südlich im Gras. Ab und zu gibt es anfliegenden IFR Verkehr, es besteht eine Charterverbindung zum Festland, dann möchte der Türmer Positionsmeldungen. Neuerdings ist auch Mogas verfügbar für ca 1,80 €/l. Die Gebühren sind mit knapp 40 € für < 1t und Parken für 2 Nächte in Ordnung. Einzig die halbherzige Sicherheitskontrolle ist an diesem Provinzflugplatz etwas nervig.
Das Flugplatzcafe bietet vernünftigen Kuchen, wenn man noch kein Hotel gebucht hat übernimmt dies die Touristinformation am Flugplatz freundlicherweise und kostenlos. Ein Shuttlebus fährt einen für 10 € nach Marina die Campo. Als Hotel kann das Eden Park Resort empfohlen werden, preislich ok und mit Pool. In der Hochsaison tut man gut, wenn man das Hotel im Voraus bucht.
Das Restaurant La Lucciola am Strand bietet nach wie vor Top Qualität, wenn man Fischliebhaber ist, ist aber nicht ganz billig. Zu empfehlen sind aber auch die Restaurants in der Altstadt.
Zum erkunden der Insel eignet sich am besten ein Mietwagen für 50 €/ Tag, auch diese sind aber schnell ausgebucht. Ansonsten klappert aber auch ein Bus stündlich die Dörfer ab. Mit dem Mietwagen kann man noch am ehesten eine Badebucht anfahren, die nicht komplett überfüllt ist. Wasser und Klima sind fast schon tropisch, wenn auch trockener als man es aus den südlicheren Mittelmeerländern gewohnt ist. Mit Englisch kommt man fast überall auf der Insel durch, ansonsten verstehen die Italiener aber außer Italienisch nichts anderes – oder wollen es zumindest nicht :).
Der Abflug nach Norden ist einfacher als er scheint. Den Gradienten von 5° wird man wohl mit den meisten Flugzeugen auch im Sommer erreichen, ansonsten ist auch das Minital leicht östlich nicht allzu eng.
Fazit: Als Kurztrip übers Wochenende immer eine Reise wert. Einfacher Anflug, unkomplizierte Verfahren, preislich nicht überteuert. Wir werden wieder kommen…
P.S: Von Elba aus lassen sich auch gut Trips nach Korsika und Sardinien planen, ersteres ist bereits von der Insel mit bloßem Auge zu sehen.
Bewertung
Schwierigkeit (einfach)
Landschaft (Atemberaubend)
Atmosphäre (bella italia)
Gastronomie (exquisit)